Die Familiengeschichte der Peruzzi 

 home   webmaster   about us   contact   sitemap   

Seite im Ausbau  2014.02.17

Die Peruzzi
Geschichte einer Bankier- und Unternehmerfamilie

Quelle unbekannt:
"Dalla antichissima stirpe dei Della Pera, ricordata da Dante nel canto XVI del Paradiso, perchè da essa nomavasi una delle porte per cui "nel piccol cerchio s'entrava" della vestuta Firenze, si crede derivata la famiglia Peruzzi, una delle tredici che prima del sec. XII avevan diritto di tener loggie e torri dentro le mura urbane."

Die damals in Florenz ansässigen Peruzzi entwickelten sich vom 1150 bis zum 1343 zu eines der grössten Bankhäuser und eine der grössten Handelsgesellschaften Europas. Ihr Vermögen hatte die Familiengesellschaft im Weizenhandel erworben.


wappen der peruzzi

Foto 1984, Via Peruzzi, Florenz




1135 Die Peruzzi (Peruzzo genannt) werden als Verwalter des Convento di S.Felicita gennant: 1135 i Peruzzi figurano come amministratori del convento di S.Felicita. (siehe: Cronologia storica di Firenze)

1150 Dank der Arbeiten des Florentiner Genealogen Luigi Passerini (Grazie signor Passerini!) lässt sich die Geschichte der Peruzzi bis etwa 1150 zurückverfolgen.

Er argumentierte mit überzeugenden Gründen gegen die Behauptung der Familie, ihr Name leite sich von der Porta della Pera ab, und sie gehe bis auf römische Ursprünge zurück. Ein Dokument aus San Remigio ist das älteste, das einen Hinweis auf die Peruzzi bietet. Darin erscheint ein Ubaldino di Peruzzo, was für die These Passerinis spricht, es handle sich um eine Verkleinerungsform des Namens Piero, aus der Peruzzo, später Peruzzi wurde.

Jedoch der Autor dieser Seite - selbst ein Piero Peruzzi - zweifelt ein wenig an dieser These. Vor allem aus dem Grund, da die damaligen Peruzzi mit dem Lebensmittelhandel gross geworden sind und auf dem Wappen der Peruzzis 6 goldene Birnen abgebildet werden. Die Logik lässt den Schluss auf Birnen zu.

1166 22. Juli. Peruzzo di Ugolino gibt 3 lot Erde an Baldovini "ad Turrim". 14.8.1166 Romano, Rektor und Verwalter der Kirche S. Donato "de Turri" gibt an Peruzzo di Ugolino ein Lot Land unweit der Kirche.

1200 Ubaldino Peruzzi erscheint auf einer Urkunde des Klosters S. Salvi. Spätestens jetzt begann ihren Aufstieg in Florenz.

1203 Wurde ein gewisser Guido Peruzzi Ratsherr, denn sein Name erscheint auf einem Friedensabkommen mit Siena.

1215 Offenbar hielten sie sich aus den Kämpfen zwischen Ghibellinen und Guelfen heraus, denn in Villanis Liste der entsprechenden Familien erscheinen sie nicht.

1225 Ein Mazzetto belegt dass sie nun auch wirtschaftlich aufsteigen und 1225 in die Arte della Seta (Seidengilde) aufgenommen wurde, eine der wichtigsten Gilden der Stadt. Vielleicht waren sie aber auch noch zu unbedeutend, denn die Bardi waren bereits Mitglied dieser Gilde.

1260 Erst in den 1260er Jahren spielten die Peruzzi in den Kämpfen zwischen Ghibellinen und Guelfen eine Rolle. Arnoldo wurde auf dem Schlachtfeld von Montaperti zum Ritter geschlagen.

Filippo war Anhänger der Ghibellinen und war beim Sieg über die Guelfen in der Schlacht von Montaperti 1260 dabei. Doch die Guelfen, unter ihnen zahlreiche Peruzzi, führten den Kampf weiter.

Erst die Söhne von Amedeo Peruzzi: Filippo und Arnoldo, leiteten den steilen Aufstieg der Familie ein. Arnoldos Nachkommen dominierten die Reihen der Männer, die die Firma führten, denn sie stellten allein 28 der führenden Persönlichkeiten, während die Nachkommen seines Bruders Filippo nur 9 von ihnen stellten.

Filippo Peruzzi erlangte politische und militärische Erfolge und wurde Ritter, wie sein Sohn Guido. Ein anderer Sohn namens Chiaro wurde Kleriker, sein Enkel Simone war ein überaus erfolgreicher Unterhändler und Diplomat. Arnoldos Söhne Pacino und Giotto waren sowohl wirtschaftlich als auch politisch sehr erfolgreich. Pacino erhielt eine Rente dafür, dass er in seinem Palast nach der Schlacht von Campaldino 800 ghibellinische Parteigänger hatte einsperren lassen. So griffen die beiden Zweige der Familie ineinander.

1266 Nach den Niederlagen der Nachfolger Kaiser Friedrichs II., Manfred und Konradin in den Jahren 1266 und 1268 - gegen den auf der päpstlichen Seite kämpfenden Karl von Anjou - verschwand Filippo aus Florenz. Vielleicht als Söldnerführer.

1270 Aussen- und Zweigstelle in Neapel.

1274 Filippo Peruzzi Allerdings lässt sich zeigen, dass er bereits 1274 eine Firma in Florenz führte.

1280 Filippo Peruzzi soll zurückgekehrt sein und den Frieden zwischen den streitenden Parteien mitunterzeichnet haben. Über Arnoldo ist weniger bekannt, ausser dass er auf der Gegenseite kämpfte.

Anscheinend begann der Aufstieg in den Florentiner Stadtadel erst nach der Versöhnung der Familienzweige im Jahr 1280 und vor allem in den 1290er Jahren.

1283 Versöhnung der Familienzweige

Zu dieser Zeit wurden die Peruzzi bereits mit "Messer" angesprochen, die nur für Ritter und Ratsherren reserviert war. Die Familie stellte allein vier Ritter. 1283 vereinten die Söhne der ehemaligen Gegner das Familienvermögen, das nun aus zwei gleichen Anteilen bestand. Ein Teil des Vermögens diente dem Landerwerb im Contado, also im Umland der Stadt, der andere dem von Häusern in Florenz. Deren Rechnungsbücher wurden durchgängig getrennt geführt. Diese Institution war wiederum unabhängig von der Peruzzi-Compagnia. Solche Sondergesellschaften für bestimmte Aufgaben wurden häufig gegründet, sie dienten nicht nur der organisatorischen Abtrennung sondern vor allem dem Schutz des Eigenkapitals.

1284 Filippo wurde 1284 einer der Prioren.

1286 Arnoldos Sohn Pacino Peruzzi wurde 1286 und 1288 zum Prior gewählt.

1290 Pacino Peruzzi wurde Kämmerer der Kommune.

1290 Aufstieg in den Florentiner Stadtadel vor allem in den 1290er Jahren.

Dort ergaben sich gute Kontakte zum Königshaus der Angevinen, insbesondere zu Karl II. von Anjou. Arnold, der Leiter der Stelle in Neapel, wurde zum Berater des Königs und zu einem seiner Familiaren. Die Gesellschaft profitierte von dem weiträumigen Handel der Anjous, ebenso wie von ihren militärischen Unternehmungen. Sie verkaufte Getreide von Brindisi nach Griechenland, wo gleichfalls Anjoufamilien sassen, wobei sie Schiffe der Templer nutzten. Ausserdem handelten sie mit Salz und investierten in die päpstlichen Salzflotten, wahrscheinlich auch in der Levante.

1292 Tod von Arnoldo Peruzzi. Es entstanden zwei neue gemeinsame Fonds, der eine für die Armen der Stadt, der andere für die Ehre der Familie. Arnoldo vererbte 10 Goldflorin um die Kirche von Santa Cecilia auszubauen.

In einem Testament, eines der 5 Kinder von Arnoldo: Donato, wird am 21. November 1292 folgendes diktiert: "…Item voluit q(uod), s(i)fratres minor(e)s de florentia crescerent eor(um) eccl(es)iam veldenovo facere(n)t infra dece(m) annos post obitum sui testatoris,quod d(i)c(t)i sui fratres expendant de bonis suis per hedificanda una cappella in d(ic)ta eccl(es)ia ad voluntatem ipsor(um)f(ratr)um suor(um), libras ducentas bonor(um) den(ariorum)flor(entinorum) p(ar)vor(um)"

Beginn der alleinigen Führung durch Filippo Peruzzi, auch wenn sein Neffe Pacino den Anteil seines Vaters für kurze Zeit 1298 übernahm.

Ihr Onkel Filippo führte das Unternehmen bis zu seinem Tod im Jahr 1303. Er steuerte die Firma zudem durch die Verfassungskrise von 1292, als 150 Magnatenfamilien ausgeschaltet wurden. Die Peruzzi waren nicht dabei, und wahrscheinlich wurden sie auf diese Art von wirtschaftlicher und politischer Konkurrenz befreit.

Filippo wandelte die Familienfirma in einer Kapitalgesellschaft um. Bereits 1292 zog er drei Investoren hinzu, nämlich Banco Raugi, Gianni Ponci und Bandino Spiglati. So entstand 1300 eine Struktur, die bis zum Ende der Firma Bestand hatte. Ihr Kapital belief sich inzwischen auf 124.000 Lire, einer reinen Rechenwährung, was zu dieser Zeit rund 85.000 Goldflorin entsprach. 60 % steuerten die Peruzzi bei, davon drei Fünftel die Söhne Arnoldos, zwei Fünftel die Söhne Filippos. Die übrigen 40 % stammten von vermögenden Familien, wie den Baroncelli, Bentacorde, Folchi, Infanghani, Raugi, Silimani und Villani. Während die Infanghani zu den Magnaten zählten, gehörten die Folchi, Raugi und Silimani den einst gegnerischen Popolanen an, ebenso wie Baroncelli und Bentacorde. Villani war ein ehrgeiziger, junger Unternehmer. Es gelang Filippo also, jenseits aller Standes-, politischen und sozialen Fraktionierungen eine Firma aufzubauen, die dennoch in Peruzzi hand blieb. Konflikte, wie die mit den Adimari, konnte er rechtzeitig durch ein Abkommen entschärfen. Familieninterne Konflikte, die etwa entstehen konnten, weil sich die Anteilseigner nicht einigen konnten, liessen sich vermeiden, indem Angehörige zwar investieren konnten, und daher auch Einfluss gewannen, indem sie etwa eine Zweigstelle erwarben, aber sie wurden bei zentralen Entscheidungen nicht zur Abstimmung herbeigezogen. Solche Angehörige, wie etwa Simone, hielten Depositen, und unterstützten das Unternehmen auf der politischen und diplomatischen Ebene, wie etwa bei Gesandtschaftsreisen zum Papst. Auch als Johanna, die Erbtochter der Anjous, den König von Ungarn heiratete, war er anwesend.

1293 Wurde Pacino Peruzzi Konsul der einflussreichen Händergilde und sein Bruder Giotto war im selben Jahr Prior.

1294 Filippo gelang es mit königlicher Erlaubnis auch in Aragòn Fuss zu fassen.

1295 Steuerte Filippo die Firma durch die Zeit des Gegenschlags der Magnaten. In diesem Jahr verabschiedete eine für die Magnaten günstige Signoria ein Gesetz, das die Ordinamenti von 1292 aufweichte, doch nun teilten sich die Grossen der Stadt in zwei Fraktionen. Eine führten die Donati, die die Ordinamenti abschaffen wollten, die andere die Cerchi. Später wurden diese Parteien Neri (Schwarze) und Bianchi (Weisse) genannt.

1297 Wurde Pacino Peruzzi gar Gonfaloniere di Giustizia und sein Bruder Giotto Konsul der Bankiersgilde.

1298 Pacino Peruzzi, Neffe von Filippo, übernimmt den ganzen Anteil seines Vaters.

1299 Pacino Peruzzi stirbt.

Bereits vor dem Jahr 1300 betätigten sich Peruzzi als Geldwechsler und Ausleiher. Ihre Tätigkeit umfasste allerdings mehr, denn auch die Annahme und Verwaltung von Depositen, Vergabe von Kurzzeitkrediten, Handel mit Edelmetallen und die Finanzierung von Handelsunternehmen ausserhalb der Stadt, also des Fernhandels, war ihnen gestattet. Mit dem nicht wieder investierten Geld wurde, wie üblich, Land erworben. Dort vergaben sie wiederum Kredite an die Bauern. Dabei fielen ihnen zahlreiche Höfe zu. Dieser Landbesitz wiederum diente einer rapide wachsenden Stadt, indem er sie mit Lebensmitteln und Färberpflanzen versorgte. Giotto di Arnoldo besass sogar ein eigenes Haus in Florenz, das vor allem dem Verkauf des auf seinem Besitz geernteten Weines diente.

1300 war es den grossen Florentiner Gesellschaften gelungen, den Weizenexport Süditaliens, das seit 1268 die Anjou zunächst unter Karl I., dann Karl II. beherrschten, zu steuern. Sie kauften dort die gewaltigen, in den Städtelandschaften Oberitaliens nachgefragten Getreidemengen auf und boten dafür vor allem toskanische Tuche, die sie überwiegend in Neapel verkauften. Dabei kam ihnen entgegen, dass einerseits die Anjou hochfliegende Eroberungspläne verfolgten, denn sie wollten Byzanz erobern, andererseits stürzte 1282 ein Volksaufstand (die Sizilianische Vesper) die Anjou auf Sizilien und rief das iberische Königshaus Aragòn auf den Plan, dem die Insel zufiel. Die an diesen Kämpfen beteiligten Mächte brauchten sprunghaft viel mehr Geld, um ihre Ziele zu verfolgen, so dass sie alles daran setzten, die Rohwaren ihrer Länder zu verkaufen. Dieser Getreidehandel machte die Florentiner Bankhäuser der Peruzzi, aber auch die Bardi und Acciauoli, die den Handel unter sich aufteilten und sogar die Venezianer zeitweise verdrängten, ganz aussergewöhnlich reich.

Die Peruzzi spielten für die politische Geschichte von Florenz ebenfalls eine erhebliche Rolle. Sie stellten mindestens zehn Gonfalonieri, füllten also das höchste städtische Amt aus, dazu kamen 54 Prioren; einige von ihnen wurden zu Rittern geschlagen.

1303 Tommaso Peruzzi beginnt mit der Leitung des Unternehmens.

1308 Tod von Donato, Sohn von Arnoldo.

1309 Als die Hospitaliter 1309 Rhodos eroberten, hatten allein die Peruzzi 164 Schuldner in ihren Büchern. Darüber hinaus betätigten sie sich im Auftrag der englischen Krone als Einzieher von Abgaben, insbesondere der Hafenzölle. Ähnlich wie bei den Anjou in Süditalien erhielten sie Zugriff auf die Münzherstellung und deren Einbringung in den noch schwach entwickelten Geldkreislauf.

1310 Als König Robert von Neapel ein Aufenthalt in Florenz hatte, war er 24 Tage lang Gast der Peruzzi. Das Kapital der Firma Peruzzi betrug in diesem Jahr rund 100.000 Goldflorin. Es bestanden Zweigstellen in London und Brügge, in Paris und Avignon, auf Zypern und auf Rhodos, auf Mallorca und in Tunis, vor allem aber in allen Handels- und Finanzzentren Italiens, also in Venedig, Genua, Pisa, Neapel, Palermo, Barletta, Girgenti und in Cagliari auf Sardinien. Auf dem Höhepunkt waren es 16 Zweigunternehmen. Warenhäuser bestanden in Ragusa, in Konstantinopel, in Köln.

Die Peruzzi hatten 1310 genau 102.758 Florin investiert. Damit lagen sie, berechnet man den Wertverfall mit ein, doppelt so hoch, wie das gesamte Medici-Konglomerat im Jahr 1450, das zusammen mit allen Einlegern 90.687 Florin investiert hatte. Auf dem Höhepunkt seiner Firma arbeitete Francesco Datini mit einem investierten Kapital von 45.500 Florin.

1310 Hatten die Peruzzi genau 102.758 Florin investiert. Damit lagen sie (berechnet man die Teuerung mit ein) doppelt so hoch, wie das gesamte Medici-Konglomerat im Jahr 1450, das zusammen mit allen Einlegern 90.687 Florin investiert hatte. Auf dem Höhepunkt seiner Firma arbeitete Francesco Datini mit einem investierten Kapital von 45.500 Florin.

Die kapitalstarken Florentiner Unternehmen betätigten sich zunehmend als Finanziers auch grösserer kriegerischer Unternehmen.

1310 waren die Bardi die stärkste Familie von Florenz.

1315 -1317 Die Peruzzi werden auch finanziell durch die Hungersnöten in Nordeuropa betroffen.

1333 Giotto folgte Tommaso in der Unternehmensleitung.

1335 Giotto di Arnoldo führte er die Gesandtschaft zu Mastino della Scala von Verona. Giotto di Arnoldo wurde Prior von Florenz.

1336 Bonifacio di Tommaso übernahm die Führung von Giotto. Bonifacio wollte den englischen Wollhandel verstärken, den Giotto bereits als Verlust abgeschrieben hatte. Dazu wollte er im Bunde mit den Bardi den englischen König subventionieren, genauer gesagt seinen Krieg gegen Frankreich.

Man stelle sich vor, dass Bonifacio diesen eindeutigen Fehler nicht begangen hätte? Dann wäre die ganza Geschichte Europas neu geschrieben worden. Denn in diesem Fall hätten die Medici nicht so leicht nach Florenz zurückkommen können.

1338 Reiste Bonifacio nach England.

1340 Tod von Bonifacio.

Sein Bruder Pacino sollte die Geschäfte ab 1340 in Florenz fortführen. Dazu wurde er bereits drei Wochen nach Bonifacios Tod zum Leiter des Familienunternehmens gewählt. Er versuchte zunächst einmal Ordnung in die Bücher zu bringen.

1341 Giotto di Arnoldo wurde Prior in Florenz.

1343 Musste die Firma ihren Bankrott erklären, als die Zahlungen aus England ausblieben. Giovanni Villani behauptete, sie seien mit 600.000 Florin bankrottgegangen, nachdem sie dem englischen König Edward III. für seine Vorhaben gewaltige Kredite gegeben hatten und dieser seine Schulden nicht begleichen wollte. An sich einen Basis-Fehler einem englischen König vertrauen zu wollen. Die Geschichte der englischen Königsfamilien spricht Bände.

Die Peruzzi besassen jedoch auch viele Häuser in Florenz.

1343 Im November musste ein Teil der Familie aus Florenz fliehen, während etwa Simone Peruzzi weiterhin in Amt und Würden blieb.

1344 Giotto di Arnoldo wurde wieder Prior in Florenz.

1344 wurden nicht weniger als fünf Peruzzi in das Amt des Schätzers oder Prüfers gewählt. Zumindest der Filippo-Zweig der Familie konnte seine Stellung auch nach dem katastrophalen Zusammenbruch wahren.

1345 Das Konsorzium der Peruzzi war jetzt definitiv Bankrott und konnte nicht mehr gerettet werden.

1347 Giotto di Arnoldo ging er als Gesandter nach Ungarn, bevor er 1348 der Pest zum Opfer fiel. Sein Familienzweig überstand sogar den Zusammenbruch der Firma fast unbeschadet.

1347 Die meisten Familienmitglieder waren wieder in Florenz und in Geschäften tätig.

1348 Tod von Giotto di Arnoldo.

1348 Die Pest traf auch die Peruzzi. Es scheint jedoch, als seien nur 7 von ihnen verstorben, was einem Anteil von 7 % der Familie entsprach.

Für die Familie scheint der doppelte Zusammenbruch von Bankrott und Pest nur wenige Jahre nachgewirkt zu haben, da nicht nur die Hauptteilhaber sondern auch die Stillen Teilhaber mit ihrem vollen Vermögen hafteten.

1352 gehörten alle Familienmitglieder zum oberen Vermögensviertel der Bevölkerung, einige gehörten den oberen zehn Prozent an. Simone di Rinieri, Enkel des Pacino di Arnoldo, wurde in den 1350er bis 70er Jahren sogar wieder einer der reichsten Männer der Stadt. Der Rest der Familie lebte allerdings nicht mehr als Inhaber einer Compagnia, sondern sass auf dem Lande und lebte als Rentier. Einige von ihnen übernahmen politische Ämter, wie das Priorat oder das des Gonfaloniere di Giustizia bis ins 16. Jahrhundert. Auch lebten sie weiterhin überwiegend um die Florentiner Piazza de' Peruzzi in San Piero Scheraggio. Allerdings besassen sie seit dem Bankrott kein gemeinsames Familienvermögen mehr.

1352 Florin aus der Münzpresse Edwards III. in Bordeaux. Die Münzherren waren nicht in der Lage, den Wert der Münze stabil zu halten, so dass die eigene Produktion wieder aufgegeben werden musste.

1427 Im Kataster verzeichnet man 28 Einzelfamilien mit einem Durchschnittsvermögen von rund 3000 Florin.

1434 Ridolfo Peruzzi, der sich 1434 der Rückkehr Cosimo de' Medicis widersetzt hatte, musste ins Exil gehen.

1440 Es findet die Schlacht von Anghiari statt. Die Peruzzi verlieren. Der Maler Andrea Del Castagno malt auf der Vorderseite des Bargello "die an einem Fuss gehängten Peruzzi" nach dem Aufstand von Anghiari. Unter ihnen auch die Albizi. Das Bild ist verloren gegangen. Aber seiddem nannte man diesen Maler "Andrea degli impiccati" (zu Deutsch "Andrea der Gehänkten").

1440 Tod von Ridolfo Peruzzi. Die Peruzzi wurden von den Medici von jeder politischen Macht entfernt, viele mussten die Stadt verlassen und ins Exil gehen.

1458 Luigi Peruzzi geht ins Exil nach Avignon.

1470 Luigi Peruzzi wird erster Konsul in Avignon.

1482 Antonio Peruzzi heiratet in Volterra. Einer seiner Söhne war der berühmte Maler und erfolgreicher Architekt Baldassare Peruzzi.



peruzzi wappen farbig






Copyright © 2010.01 Pierluigi Peruzzi (darf kopiert und vervielfältigt werden)
site map   |   contact